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Schulmedizin oder Naturheilkunde?

Von Kindheit an lernen wir, bei ernsthaften Beschwerden einen Arzt aufzusuchen. Nach standardisierten schulmedizinischen Untersuchungen wird der Patient entweder an einen Spezialisten überwiesen oder erhält ein Medikament, das das Leiden schnell lindern soll. Doch immer mehr Menschen fühlen sich nach einer medikamentösen Behandlung entfremdet und abgeschnitten von ihren eigenen Empfindungen. Die langfristige Einnahme von Psychopharmaka kann Trauer, Wut und Angst dämpfen und schwerer wahrnehmbar machen. Auch Schmerztabletten können zu einem Gefühl der Entfremdung führen und haben auf Dauer Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Erschöpfung und Verdauungsprobleme.

Die tiefere Ursache des Symptoms wird dabei oft übersehen. Doch haben uns Symptome immer etwas zu sagen? Gibt es hinter jedem Symptom ein tieferliegendes Seelenthema, das wir betrachten müssen? Können wir uns selbst behandeln und erkennen, was schulmedizinische Medikamente genau mit uns machen?

Als HeilpraktikerInnen lehnen wir die Schulmedizin nicht grundsätzlich ab. Der Besuch beim Zahnarzt oder ein notwendiger chirurgischer Eingriff kann lebensrettend sein. Auch Antibiotika können Symptome lindern und eine Schmerztablette kann bei akuten Schmerzen eine Wohltat sein. Doch was geschieht danach? Sind weitere schulmedizinische Behandlungen sinnvoll?

Ein Patient mit anhaltend hohem Blutdruck steht vor der Frage, ob er auf Betablocker verzichten und damit sein Leben riskieren soll. Wir kennen das Dilemma mit schulmedizinischen Medikamenten, denn sie können die Selbstheilung des Körpers erschweren. Eine Schilddrüse gewöhnt sich an das zugeführte Thyroxin, das Herz stellt sich auf Betablocker ein, und ohne diese würde im Körper eine schwere Disbalance entstehen. Der Körper passt sich an die ihm zugefügten Begebenheiten an, um zu überleben.

Als HomöopathInnen verfolgen wir einen anderen Ansatz als die Schulmedizin. Wir sprechen oft von “Unterdrückung”. Ein Beispiel: Ein vierjähriges Kind leidet unter einem juckenden Hautausschlag. Der Hausarzt verschreibt Cortisonsalben, die den Ausschlag zunächst beruhigen. Später entwickelt das Kind leichte Asthmaanfälle. Der Hausarzt sieht keinen Zusammenhang zwischen Hautausschlag und Asthma und verschreibt ein Inhalationsspray. Das Asthma verbessert sich, aber nach Absetzen des Sprays kehrt der Hautausschlag zurück.

Der ganzheitliche Ansatz betrachtet das Kind und seinen Hautausschlag und sucht nach der Ursache des Leidens. Wir befragen die Familie nach möglichen Konflikten und Situationen, die das Symptom verursacht haben könnten. Manchmal ist die Ursache nicht sofort erkennbar, doch etwas muss den Hautausschlag ausgelöst haben.

An diesem Punkt wenden wir uns an die Lebenskraft und bitten die geistige Welt um Führung. Viele Menschen mögen diese unsichtbare Lichtwelt belächeln oder als Unfug abtun, doch für mich ist sie ein ständiger Begleiter auf dem Weg mit meinen PatientInnen. Ohne die Führung der geistigen Welt hätte ich vielen Menschen nicht helfen können. Diese Welt hat nichts mit Kirche oder Religion zu tun; ich empfinde sie als freier und liebevoller.

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